Portraitfotografie in der Winterzeit

Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, ändert sich die Art Draußen zu fotografieren. Die Portraitfotografie in der Winterzeit ist anders, aber auch im Winter kann man viele schöne Bilder von Menschen, der Natur und der Architektur erstellen. Schneebedeckte Landschaften sind atemberaubend schön und die Lichtverhältnisse sind einzigartig, so dass es sich lohnt früh aufzustehen, um einzigartige Schneelandschaften festzuhalten.

Darüber hinaus bietet der Winter auch die perfekte Gelegenheit, um Menschen kennenzulernen und sich mit Leuten zu treffen, um großartige Winterportraits zu erstellen. Dafür muss man nicht unbedingt in die Berge oder Winterlandschaften fahren, denn auch in Parkanlagen in der Nähe oder in der Stadt können wunderbare winterliche Portraits entstehen.

In diesem Blogbeitrag findest du Links zu anderen Blogbeiträgen in meinem Fotoblog und auch Empfehlungs-Links zu anderen Anbietern und Bloggern. Hier kommen meine 5 Tipps für dich und deine Portraitfotografie in der Winterzeit.

Inhalt des Beitrags

Erfahre in diesem Blogbeitrag mehr über die Portrait und Landschafts Fotografie im Winter und wie du deine Fotografie im Winter verbessern kannst.

  • Die Herausforderungen der Portraitfotografie in der Winterzeit meistern
  • Die beste Fotoausrüstung für winterliche Portraits
  • Tipps und Tricks für bessere Bilder im Winter
  • Kameraeinstellungen, die dir helfen deine Fotos zu perfektionieren
  • Orte und Locations für Portraits in der kalten Jahreszeit

# 1 Die Herausforderungen der Portraitfotografie in der Winterzeit meistern

Der Winter bietet eine Reihe von Herausforderungen für die Portraitfotografie. Die meisten Menschen haben Probleme mit der Kälte, was sich in ihrer Mimik und Gestik widerspiegeln kann. Es lohnt es sich bei einem Portrait Fotoshooting im Winter heißen Tee und eine Wolldecke mitzunehmen, damit es dem Model und dir selbst gut geht und ihr nicht friert.

Auch deine Kamera und die Akkus der Kamera leiden unter der Kälte. Akkus entladen sich schneller und die Linse deines Objektivs kann bei Temperatur und Feuchtigkeitswechsel beschlagen. Die hochwertigen Objektive heute halten locker Temperaturen bis zu -20 Grad und mehr aus, aber bei günstigen Brennweiten kann in der Kälte unter Umständen die Elektronik Probleme machen.

Halte deine Kamera warm und solange im Fotorucksack, bis du sie einsetzt und packe die Kamera am besten gleich nach der Fotosession wieder ein. Akkus halten am längsten, wenn du sie unter deinem Pullover in einer Tasche nah am Körper trägst. Sollte deine Kamera mal nicht funktionieren, dann wärme sie z.B. in einem Café nah an der Heizung auf. So kannst du gleich die Zeit nutzen und mit deinem Model eine gemütliche Pause mit einem Heißgetränk einlegen.

Wenn alles in Schnee eingehüllt ist, sieht man nicht gleich, wo man gute Aufnahmen machen kann. Landschaften, Straßen und Parks sehen durch den vielen Schnee oft trist und langweilig aus. Trotzdem gibt es einige Tipps und Tricks, mit denen du schöne Portraits machen kannst. Es kann helfen einfach durch die Straßen zu schlendern und das Model vorlaufen zu lassen.
Oft werden bei Menschen kindlichen Erinnerungen wach, wenn sie durch den Schnee laufen. Es kann sein, dass dein Model entweder den Spaziergang durch den Schnee gedankenversunken genießt, so kannst du einfühlsame, melancholische Portraits erstellen, die zum Träumen einladen. Vielleicht erinnert sich dein Model auch an alte Zeiten und fängt an Schneebälle zu formen oder einen Schneemann zu bauen, dann hast du die Chance sportliche und Portraits mit großem Spaßfaktor zu erstellen.

Die größte Herausforderung für mich ist im Winter das Warmhalten meiner Hände. Da ich nicht so gerne mit Handschuhen fotografiere, werden meine Finger sehr schnell kalt. Aber auch mit Handschuhen werden die Hände recht schnell kalt, da wir die Hände und Finger beim Fotografieren nur minimal bewegen und ständig am Auslöser haben..

Es gibt mittlerweile sehr gute Handschuhe für Fotografen, aber achte immer darauf, dass die Handschuhe nicht zu dick sind. Je dicker die Handschuhe, desto schlechter lässt sich die Kamera bedienen. Ich trage mittlerweile im Winter beim Fotografieren zwei Paar dünne Handschuhe übereinander, der Zwiebellook hält warm und ich kann die Knöpfe an der Kamera noch gut bedienen. Das gleiche gilt auch für Schuhe, bzw. Socken. Nichts ist schlimmer als Zehen, die vor Kälte brennen.

# 2 Die beste Fotoausrüstung für winterliche Portraits

Die beste Ausrüstung für winterliche Portraits ist die Kamera, die du dabeihast. Das kann dein Smartphone sein, aber auch die SLR oder eine spiegellose Kamera. Achte darauf, dass deine Kamera, die Akkus, Speicherkarten und die Objektive gut geschützt und warm verpackt sind.

Meine Lieblingsobjektive in der Portraitfotografie sind das 85mm (warum, kannst du in dem Blogartikel zu dem Thema lesen) und um auch die Landschaft mit und ohne die portraitierte Person einzufangen, habe ich immer mindestens ein Weitwinkelobjektiv mit 35mm oder 24mm dabei. Wenn du keine Festbrennweiten besitzt, kannst du hier auch das so genannte „Immerdrauf Objektiv“ 24-70mm oder ein anderes Weitwinkelobjektiv einsetzen.

Denke bei einer Kamera mit APS-C Sensor immer an den Crop-Faktor bei der Wahl des Objektivs. Die Angabe der Brennweite am Objektiv bezieht sich immer auf das Vollformat, und muss bei einem APS-C Sensor angeglichen werden.

Neben deiner Fotoausrüstung solltest du dich von Kopf bis Fuß warm genug kleiden und dir etwas Warmes zu Trinken mitnehmen, ggf. auch Knick Wärmekissen für die Jackentasche einpacken.

#3 Tipps und Tricks für bessere Bilder im Winter

Schnee ist sehr hell und reflektiert stark. Die Kamera versucht bei einer automatischen Belichtung diese mehr hellen Bereiche auszugleichen und daher wirkt der Schnee eher grau und dunkel. Dieses kannst du korrigieren über die Belichtungskorrektur, indem du 1 – 2 Blendenstufen hochregelst. Oder du arbeitest mit der Spotmessung, wenn du bei der Belichtungsmessung auf das dunkler gekleidete Model richtest, wird die Person im Bild korrekt belichtet und der Schnee bleibt hell.

Bei der Landschaftsfotografie ist die Winterwelt ab und zu in pastelliges Rosa und Blautöne getaucht. Diese Bilder entstehen früh am Morgen in der blauen Stunde, kurz vor oder nach dem Sonnenaufgang. Wenn die Sonne aufgeht, färbt das gelbe Licht der Sonne die noch in blau gehüllte Landschaft in unterschiedliche Gelb-, bis Rosatöne. Dieses Farbspiel ist wunderschön und am besten ist es in der Winterzeit zu sehen.  

Aber auch winterliche Details in der Natur verzaubern uns, wenn sie gut in Szene gesetzt werden. Mit einem Makro Objektiv, oderdem experimentellen Einsatz von Objektiven z.B. mit Nahfilter, kannst du dich in der Detailfotografie oder HAIKU Fotografie ausleben. Detail Motive kannst du im Winter schon direkt vor deiner Haustür finden, hier sind ein paar Beispiele:

Versuche in der Portraitfotografie neue Perspektiven aus und experimentiere mit dem Licht. Ein Lensflare (die Reflexion des Lichtes auf der Linse deines Objektivs in Form einer Irisblende) zaubert eine schöne Stimmung in deine Portraits und das auch bei schwarzweiß Aufnahmen. Bilder fotografiert aus der Untersicht lassen dein Model erhabener wirken. Das ganze Bild wirkt interessanter und dynamischer auf den Betrachter, und auch der Hintergrund, wie z.B. Architektur erscheinen größer und mächtiger.

Portraitfotos werden auch interessanter, wenn man mehr Bildtiefe im Bild erzeugt. Das erreichst du mit der Schärfentiefe, indem du vor dein Model oder Motiv einen Vordergrund, z.B. ein unscharfes Detail setzt und hinter dem Model ein bezugnehmender Hintergrund abgebildet ist.

Bei den Portrait Beispielen wurden diese drei Bildgestaltungsregeln, Lensflare, Perspektive und Schärfentiefe angewendet:

#4 Kameraeinstellungen, die dir helfen deine Fotos zu perfektionieren

Die korrekte Belichtung von Fotos, erreichst du über die Belichtungskorrektur deiner Kamera. Sind deine Bilder zu dunkel und der Schnee zu grau, korrigierst du deine Belichtung mit +1 oder +2 Blendenstufen in der Belichtungskorrektur.

Der automatische Weißabgleich deiner Kamera kann schon mal daneben liegen und den Schnee, je nach Wetterlage zu bläulich oder grau abbilden. Hier kannst du dir ein weißes Papier oder eine Graukarte zu Hilfe nehmen. Mit der Graukarte definierst Du den Weißabgleich und erhältst eine farbgetreue Darstellung.

Wenn du später in der Bildbearbeitung den Weißabgleich korrigieren möchtest, ist es sinnvoll im RAW-Format zu fotografieren. Das RAW-Format ist das digitale Pendant zum analogen Negativ und du hast viel mehr Bildinformationen als auf einem JPG-Bild. Du kannst in der Bildbearbeitung noch Anpassungen von Weißabgleich, Kontrasten, Belichtung etc. verlustfrei vornehmen.

Bei der Landschaftsfotografie oder wenn du Details fotografierst, kannst du mit einer geschlossenen Blende von 8 und mehr je nach Objektiv und Abstand zum Motiv alles scharf abbilden. Möchtest du dein Motiv oder Model aus der Szenerie heraus freistellen, erreichst du das mit einer Blende geringer als 5.6 oder einer Offenblende und bevorzugt mit einem Teleobjektiv.

#5 Orte und Locations für Portraits in der kalten Jahreszeit

Wer kalte Temperaturen und Schnee liebt, wird die Portraitfotografie in der Winterzeit lieben. Die weißen Flächen sind perfekt für helle und kontrastreiche Fotos, und die kalten Farben sorgen für eine ganz besonders märchenhafte Stimmung.

Die besten Orte für Portraits in der kalten Jahreszeit sind überall dort, wo die kalte Jahreszeit gut im Bild zur Geltung kommt. Das kann ein Park oder der Wald mit viel Schnee sein, aber auch eine Straße oder ein Platz in der Stadt mit Architektur im Hintergrund kann interessant wirken.

Wichtig ist die Gesamtaussage deines Bildes. Welche Geschichte willst du mit deinen Bildern erzählen. Was ist das Thema deiner Portraitserie.

Bei der Portraitfotografie geht es immer darum interessante, emotionale und einprägsame Portraits zu erschaffen, die die Geschichte des Menschen oder die des Fotografen erzählen. Daher ist die Wahl des Ortes an dem fotografiert werden soll, ein sehr wichtiger Teil für das Storytelling und des fotografischen Gesamtkonzeptes.

Worauf es in der Portrait-, und Landschaftsfotografie im Winter ankommt

Da in der kalten Jahreszeit die Sonne sehr tief steht, ist es bei der Landschaftsfotografie wichtig immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Bei https://www.sonnenuntergang.de/index.html bekommst du Informationen zur blauen und goldenen Stunde und kannst standortbezogen die Sonnenzeiten abrufen. Außerdem kannst du hier interessante Locations entdecken, über andere User die ihre Sonnen Auf-, und Untergangs Fotos in die Bilddatenbank stellen.

Filter können dir helfen, Kontraste zu verstärken, um dein Motiv in der grauen Landschaft abzuheben, der Polfilter verstärkt auch das Blau im Himmel und Spiegelungen im Schnee oder auf Eisflächen werden verringert. Ein Verlaufsfilter ist an sehr hellen Wintertagen sinnvoll, um den Himmel oder den Schnee abzudunkeln, damit ein korrekt belichtetes Foto entstehen kann.

Generell solltest du in der Winterzeit deine Objektive nicht zu oft im Outdoorbereich wechseln, da Feuchtigkeit in dein Kameragehäuse geraten kann und achte darauf, dass deine Kamera und dein Objektiv beim Objektivwechsel die gleiche Temperatur haben, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden.


Mein Tipp für dich

Überlege dir schon zu Hause mit welchen Objektiven zu arbeiten möchtest. Packe dir höchstens ein bis zwei Brennweiten ein oder nehme gleich ein Zoomobjektiv, um den gesamten Brennweitenbereich abzudecken, mit dem Du arbeiten möchtest. Da die Leistung der Akkus in der Kälte schnell nachlässt, packe dir am besten gleich 2 bis 3 Ersatz Akkus ein.

Um die Feuchtigkeit und Kondenswasser im Fotorucksack loszuwerden, verwende ich Silica Gel Beutel verwenden, diese und weiteres Fotozubehör das ich verwende, findest du auf meiner Amazon Fotografen Zubehör Liste.


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