Mit dem richtigen ND Filter zum perfekten Bild

ND-Filter in der Fotografie: Der ultimative Leitfaden für atemberaubende Langzeitbelichtungen und kreative Bilder

Als Fotograf möchtest du in der Lage sein, mit verschiedenen Techniken und Werkzeugen zu experimentieren, um das Beste aus deinen Fotos herauszuholen. Ein Werkzeug, das oft übersehen wird, aber einen großen Unterschied in deinen Ergebnissen ausmachen kann, sind ND Filter. In diesem Blogartikel erkläre ich dir, was ND Filter sind, wie sie funktionieren und wie du sie am besten einsetzen kannst, um atemberaubende Fotos zu machen.

Inhalt des Beitrags

In diesem Blogbeitrag findest du Informationen zu Neutraldichtefiltern und Anregungen zur Fotografie mit diesen Filtern. Mehr Tipps zur Fotografie mit Langzeitbelichtungen findest du in diesem Artikel.

  • Warum und wann du ND Filter verwenden solltest
  • Arten und Informationen zu ND Filtern
  • Unterschiede bei ND Filtern
  • Anbieter und Qualitätsunterschiede bei ND Filtern
  • Tipps zur Arbeit mit ND Filtern
  • Liste der gängigsten ND Filter

# 1 Warum und wann du ND Filter verwenden solltest

ND Filter, auch bekannt als Neutral Density Filter, sind spezielle Filter, die in der Fotografie eingesetzt werden, um die Belichtung zu kontrollieren. Sie funktionieren wie Sonnenbrillen für deine Kamera und reduzieren die Menge an Licht, die auf den Sensor deiner Kamera fällt. ND Filter sind in verschiedenen Stärken erhältlich und können je nach Bedarf ausgetauscht werden.

Aber warum solltest du ND Filter verwenden? Nun, ND Filter bieten einige Vorteile für Fotografen, die die Belichtung kontrollieren möchten. Zum Beispiel:

  1. Längere Belichtungszeiten
    Wenn du in hellen Umgebungen fotografierst, kann es schwierig sein, lange Belichtungszeiten zu verwenden, ohne dass deine Fotos überbelichtet werden. ND Filter helfen dabei, längere Belichtungszeiten zu ermöglichen, um z.B. den Wasserfall in Bewegung darzustellen.
  2. Größere Blendenöffnungen
    Fotografen verwenden gerne große Blendenöffnungen, um eine geringe Tiefenschärfe zu erreichen. In hellen Umgebungen kann dies jedoch schwierig sein, da es zu einer Überbelichtung führen kann. ND Filter helfen dabei, große Blendenöffnungen auch in hellen Umgebungen zu verwenden.
  3. Kreative Möglichkeiten
    ND Filter eröffnen dem Fotografen auch eine Welt voller kreativer Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man Langzeitbelichtungen machen und dadurch Bewegungen erzeugen. Auch bei Porträts kann man durch Bewegungsunschärfe eine besondere Atmosphäre erzeugen.

# 2 Unterschiede bei ND Filtern

Der Unterschied beispielsweise zwischen einem 64-fachen und einem 1000-fachen ND-Filter besteht hauptsächlich in ihrer Filterstärke und der Menge an Licht, die sie blockieren können.

Ein 64-facher ND-Filter blockiert das Licht um sechs „Stopps“, was bedeutet, dass er die Lichtmenge auf 1/64 reduziert. Dies ist eine relativ milde Reduktion des Lichts und wird normalerweise für längere Belichtungszeiten verwendet, wenn du das Bild leicht abdunkeln möchtest, um beispielsweise Bewegungseffekte zu erzeugen oder Überbelichtung zu vermeiden.

Ein 1000-facher ND-Filter blockiert das Licht um zehn „Stopps“, was bedeutet, dass er die Lichtmenge auf 1/1000 reduziert. Dies ist eine sehr starke Reduktion des Lichts und wird normalerweise für extreme Situationen verwendet, bei denen du sehr lange Belichtungszeiten benötigst, um Bewegungseffekte zu erzeugen oder in sehr hellen Bedingungen zu fotografieren, ohne überbelichtet zu werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des ND-Filters von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Lichtsituation, der gewünschten Belichtungszeit und dem gewünschten Effekt. Daher kann es sinnvoll sein, mehrere ND-Filter mit unterschiedlicher Stärke zur Hand zu haben, um in verschiedenen Situationen die optimale Filterstärke wählen zu können.

„Stopps“ ist eine Maßeinheit, die in der Fotografie verwendet wird, um die Veränderung der Belichtung zu beschreiben. Jeder „Stopp“ repräsentiert eine Verdopplung oder Halbierung der Belichtungsmenge, die auf den Sensor trifft. Dies bedeutet, dass wenn du beispielsweise die Belichtungszeit um einen „Stopp“ verlängerst, du die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt, verdoppelst. Oder wenn du die Blendenöffnung um einen „Stopp“ verkleinerst, halbierst du die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt.

Das Verständnis von „Stopps“ ist wichtig, um die verschiedenen ND Filter Stärken und ihre Auswirkungen auf die Belichtung und Blendenöffnung zu verstehen. Wenn du beispielsweise einen ND8 Filter verwendest, reduziert dieser das Licht um drei „Stopps“, was einer 8-fachen Reduzierung der Lichtmenge entspricht.

#3 Anbieter und Qualitätsunterschiede bei ND Filtern

Es gibt verschiedene Arten von ND Filtern auf dem Markt. Die gängigsten sind Vollton-ND-Filter, die die Belichtung gleichmäßig über das gesamte Bild reduzieren, und Verlaufs-ND-Filter, die nur einen Teil des Bildes abdunkeln, z.B. den Himmel bei einer Landschaftsaufnahme.

Wenn du mit ND Filtern fotografierst, musst du jedoch beachten, dass sie die Farbtemperatur deines Bildes verändern können. Es ist daher ratsam, vorher eine Weißabgleich-Einstellung an deiner Kamera vorzunehmen oder die Farben später in der Postproduktion zu korrigieren.

Insgesamt bieten ND Filter Fotografen eine großartige Möglichkeit, die Belichtung zu kontrollieren und ihre kreativen Fähigkeiten zu erweitern. Wenn du also nach Wegen suchst, um deine Fotos auf die nächste Stufe zu bringen, solltest du definitiv in ein paar ND Filter investieren.

Es gibt viele Marken, die qualitativ hochwertige ND-Filter herstellen. Einige der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Marken sind Lee Filters, B+W, Hoya, Tiffen und Formatt-Hitech. Diese Marken bieten eine breite Auswahl an Filtern in verschiedenen Größen und Stärken an und sind bei vielen Fotografen beliebt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es bei der Wahl des ND-Filters nicht nur auf die Marke, sondern auch auf die Filterqualität und -stärke ankommt. Es lohnt sich daher, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren und Bewertungen anderer Fotografen zu lesen, um sicherzustellen, dass du ein qualitativ hochwertiges Produkt erwirbst, das deinen Anforderungen entspricht.

Es gibt mehrere Faktoren, die auf einen qualitativ hochwertigen ND-Filter hinweisen:

  1. Gleichmäßigkeit der Dämpfung: Ein guter ND-Filter sollte das Licht gleichmäßig über das gesamte Filter verteilen, ohne Hotspots oder ungleichmäßige Dämpfung zu verursachen.
  2. Farbneutralität: Ein ND-Filter sollte das Licht ohne Farbstich dämpfen. Ein qualitativ hochwertiger ND-Filter sollte keine Farbstiche oder Farbveränderungen im Bild verursachen.
  3. Materialqualität: Ein guter ND-Filter sollte aus hochwertigen Materialien hergestellt sein, die eine hohe Transparenz und Haltbarkeit aufweisen.
  4. Filterstärke: Die Filterstärke sollte genau und konsistent sein. Ein guter ND-Filter sollte genau die gewünschte Belichtungsreduzierung erreichen, ohne Abweichungen von der angegebenen Filterstärke.
  5. Anti-Reflexionsbeschichtung: Eine Anti-Reflexionsbeschichtung auf dem Filterglas reduziert Reflexionen und sorgt für klarere und schärfere Bilder.

Wenn du einen ND-Filter kaufst, solltest du auf diese Faktoren achten und dich für einen Filter von hoher Qualität entscheiden. Es kann auch hilfreich sein, Bewertungen anderer Fotografen zu lesen und verschiedene Marken und Modelle zu vergleichen, um das beste Produkt für deine Bedürfnisse zu finden.

#4 Tipps zur Arbeit mit ND Filtern

  1. Experimentiere mit verschiedenen Filterstärken: Es ist wichtig, verschiedene Filterstärken auszuprobieren, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Wenn du beispielsweise eine längere Belichtungszeit benötigst, um Bewegungseffekte zu erzeugen, kann ein stärkerer ND-Filter erforderlich sein. Wenn du jedoch nur eine leichte Reduktion des Lichts wünschst, reicht möglicherweise ein schwächerer Filter. Du kannst auch unterschiedlich starke ND Filter miteinander kombinieren, falls die Stärke eines Filters nicht ausreicht.
  2. Achte auf Farbstiche: Einige ND-Filter können Farbstiche oder Farbveränderungen im Bild verursachen. Es ist wichtig, Filter von hoher Qualität zu wählen, um dies zu minimieren, und gegebenenfalls eine manuelle Weißabgleichkorrektur durchzuführen.
  3. Verwende ein Stativ: Wenn du mit längeren Belichtungszeiten arbeitest, ist ein stabiles Stativ unerlässlich, um Verwacklungen zu vermeiden und scharfe Bilder zu erzeugen. Es ist auch hilfreich, einen Fernauslöser oder Selbstauslöser zu verwenden, um zusätzliche Verwacklungen zu vermeiden, die durch das Drücken des Auslösers auf der Kamera entstehen können.

Hier zeige ich dir ein paar meiner Beispiele von Fotos mit dem Einsatz von ND Filtern:

#5 Liste der gängigsten ND Filter

Hier ist eine Liste der gängigsten ND-Filtertypen mit ihrer Dichte, Blendenstufenreduzierung und Belichtungsverlängerung:

  1. ND2 (0,3) – 1 Blendenstufe – Faktor 2x – 50% Lichtdurchlässigkeit
  2. ND4 (0,6) – 2 Blendenstufen – Faktor 4x – 25% Lichtdurchlässigkeit
  3. ND8 (0,9) – 3 Blendenstufen – Faktor 8x – 12,5% Lichtdurchlässigkeit
  4. ND16 (1,2) – 4 Blendenstufen – Faktor 16x – 6,25% Lichtdurchlässigkeit
  5. ND32 (1,5) – 5 Blendenstufen – Faktor 32x – 3,13% Lichtdurchlässigkeit
  6. ND64 (1,8) – 6 Blendenstufen – Faktor 64x – 1,56% Lichtdurchlässigkeit
  7. ND100 (2,0) – 6 2/3 Blendenstufen – Faktor 100x – 1% Lichtdurchlässigkeit
  8. ND128 (2,1) – 7 Blendenstufen – Faktor 128x – 0,78% Lichtdurchlässigkeit
  9. ND256 (2,4) – 8 Blendenstufen – Faktor 256x – 0,39% Lichtdurchlässigkeit
  10. ND400 (2,6) – 8 2/3 Blendenstufen – Faktor 400x – 0,25% Lichtdurchlässigkeit
  11. ND512 (2,7) – 9 Blendenstufen – Faktor 512x – 0,20% Lichtdurchlässigkeit
  12. ND1000 (3,0) – 10 Blendenstufen – Faktor 1000x – 0,10% Lichtdurchlässigkeit

Diese Angaben können je nach Hersteller leicht variieren, aber sie bieten einen allgemeinen Überblick über die Belichtungsreduzierung und -verlängerung für jeden Filtertyp. Es ist wichtig zu beachten, dass je höher die Filterdichte, desto dunkler das Bild wird und desto länger die Belichtungszeit sein wird, um eine ausgewogene Belichtung zu erreichen.


Mein Tipp für dich

Mein Expertentipp für die Fotografie mit ND-Filtern ist, dass man immer ein Stativ benutzen sollte. Da die längere Belichtungszeit durch den ND-Filter es schwierig machen kann, das Bild ohne Verwacklungen zu halten. Zudem empfehle ich dir, bei der Verwendung von ND-Filtern eine Kamera mit manuellem Belichtungsmodus zu verwenden, damit man die Belichtungszeit, Blende und ISO selbst einstellen kann. So kann man die Belichtung an die Lichtbedingungen anpassen und die gewünschte Wirkung des ND-Filters erzielen.

Außerdem sollte man bei der Wahl des ND-Filters darauf achten, dass er qualitativ hochwertig ist, um eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Bildqualität zu gewährleisten. Du solltest sollte auch immer die jeweilige Belichtungsverlängerung des Filters berücksichtigen und gegebenenfalls eine längere Belichtungszeit wählen, um das Bild richtig zu belichten. Mit diesen Tipps kann man das Beste aus seinen ND-Filtern herausholen und beeindruckende Langzeitbelichtungen erzielen.

Viel Erfolg beim Erstellen von Fotos mit ND Filtern!


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